Siegfried Grüdl aus Linnich äußert sich zum Text „Fair und Bio: So lautet das neue Erfolgsrezept“:
Der Bericht über den fairen Handel ist nur die halbe Wahrheit. Tatsache ist, dass der im Grunde genommen faire Handel wohl gemeint, in Wirklichkeit aber gegen die Ausbeutung der Arbeiter nicht effizient ist. Das große Geld wird bei Handel und Lebensmittelkonzernen erzielt. Schätzungen zufolge verbleiben vom Mehrpreis der Fairtrade-Ware 70 bis 80 Prozent in den Industrieländern, und letztlich nur 20 bis 30 Prozent kommen den Erzeugern in der Dritten Welt zugute. Das gut gemeinte System funktioniert also im Wesentlichen nicht. Und dann gibt es noch die vielgepriesene Offenheit und Transparenz. Wie ist es denn mit den Angeboten mit auffälligen großen Fairtrade-Siegeln? Auf der Rückseite steht in Millimeterschrift und schwer lesbar, dass diese Produkte nur mindestens 20 Prozent Fairtrade-Anteile beinhalten müssen. Täuschung des Verbrauchers unter dem Siegel fairen Verhaltens.